Reise nach Leipzig am 23. Juni 2019
Am frühen Morgen des 23. Juni starteten 28 Bischofsheimer und 4 Engländer aus der
Partnerstadt Crewe & Nantwich nach Leipzig. Nach einem Picknick ging es frisch
gestärkt weiter nach Naumburg, wo eine Führung durch den Naumburger Dom auf dem
Programm stand. Der Dom ist UNESCO Weltkulturerbe und wird weder von kirchlicher
noch von staatlicher Seite finanziert. Diese Aufgabe wird seit mehr als 100 Jahren von
einer Stiftung wahrgenommen, welche die Kirche jedoch der ev. Kirchengemeinde
kostenlos zur Verfügung stellt. Der Dom ist die einzige Kirche mit je einem Lettner
sowohl im Ost- als auch im Westchor. Letzter gab den Ausschlag für die Ernennung
zum Weltkulturerbe. Im Ostchor sind die Stifterfiguren untergebracht. Die beiden
bekanntesten unter den 12 Figuren sind Markgraf Ekkehard und seine Gemahlin Uta,
die das finanzielle Fundament zum Bau des Doms bereitstellten. Danach ging es weiter
nach Leipzig. Nach dem Bezug der Zimmer konnte die Stadt auf eigenen Faust
erkundet werden.
Am späten Morgen des nächsten Tages wurden die 20 polnischen Freunde aus
Dzierżoniów empfangen. Am Nachmittag gab es bei einer Stadtrundfahrt einen ersten
Eindruck von der Stadt an deren Ende der Besuch des Völkerschlachtdenkmals stand.
Eine Einführung in die weltpolitische Lage zur Zeit der Völkerschlacht und der Erbauung
des Denkmals 100 Jahre später gab allen einen Überblick in die zeitgeschichtlichen
Dimensionen. Natürlich wurde auch das 91 Meter hohe Denkmal bestiegen. Von der
obersten Galerie hatte man einen sehr guten Rundumblick auf Leipzig. Im Anschluss
wurde die russisch-orthodoxe Kirche in der Nähe des Denkmals besichtigt. Sie wurde
zu Ehren der bei der Völkerschlacht gefallenen russischen Soldaten errichtet. Der Tag
klang aus im Brauereigasthof Napoleon (er besuchte das Gasthaus vor der
Völkerschlacht) in der Nähe des Denkmals.
Artikel aus dem Lokalanzeiger Bischofsheim
Der Dienstagmorgen war einem Besuch der Stadt Grimma vorbehalten. Bei einem
Stadtrundgang stieß man immer wieder auf die Hochwassermarken von 2002 und
2013, die zeigten welche Katastrophen sich damals ereignet haben, Besonderheiten
sind zum einen das Gymnasium St. Augustin, eine Stiftung von Moritz von Sachsen
und zum anderen die Augustinerkirche. Das Augustinum besuchte unter anderem Paul
Gerhardt. Mit dem Schiff ging es dann auf der Mulde zum Mittagessen im Hotel zur
Schiffermühle.
Weiter ging es nach Höfgen zur Besichtigung der technischen Schauanlage
„Wassermühle“ und der Wehrkirche. Einen besonderen architektonischen Höhepunkt
stellte der Besuch von Schloss Hubertusburg in Wermsdorf dar. Die Schlossanlage ist
das Ergebnis einer Reise des sächsischen Kurfürsten August der Starke zu Ludwig XIV.
Schloss Hubertusburg sollte größer und prächtiger ausfallen als Versailles. Es wurde
dann das größte Jagdschloss Europas und zugleich das Hochzeitsgeschenk für seinen
Sohn Friedrich August II.. Die prächtige Anlage wurde im 7jährigen Krieg von den
Soldaten auf Befehl Friedrich des Großen geplündert. Zurzeit wird es aufwändig
restauriert.
Der Mittwoch stand ganz im Zeichen der Salzstadt Halle. Die Besichtigung der Altstadt
mit der großen dreischiffigen Hallenkirche St. Marien, dem Roten Turm mit dem größten
Glockenspiel Europas und dem Westminster-Schlagwerk, der neuen Residenz und dem
Dom, für den der Mainzer Kardinal Albrecht eine Klosterkirche der Dominikaner
umbauen ließ, war trotz der brütenden Hitze sehr interessant gestaltet.. Danach
schloss sich noch eine Stadtrundfahrt an. Sehr angenehm gestaltet sich dann der
Besuch der Halloren Schokoladenfabrik. In die Besichtigung eingebunden war die
Verkostung der berühmten Schokoladenkugeln und am Ende der Genuss von Kaffee
und Torte. Der Abend konnte dann frei gestaltet werden.
Am Donnerstag stand die Besichtigung der Leipziger Altstadt auf dem Programm.
Erster Anlaufpunkt war die BIBLIOTHECA Albertina der Universität Leipzig, eine
Schenkung des Albertiner Herzogs Moritz von Sachsen im Jahre 1543. LDie Leipziger
Universität ist die zweitälteste in Deutschland nach Heidelberg. Die Bibliothek ist jeden
Tag 24 Stunden geöffnet und voll digitalisiert. Danach erfolgte der Besuch der
Thomaskirche. Hier wirkte Johann Sebastian Bach 27 Jahre als Thomaskantor und
gründete auch den Thomanerchor und die Thomanerschule. Martin Luther predigte
1539 in dieser Kirche. Nächstes Ziel war die 1165 gegründete Stadt- und Pfarrkirche St.
Nikolai. Diese Kirche spielte eine besondere Rolle bei der friedlichen Revolution 1989.
Von hier hatten u. a. die Montagsdemonstrationen ihren Ausgang. Diese
Montagsdemonstrationen dauern bis heute an. Letztes Ziel des Vormittags war das
Bundesverwaltungsgericht, das seinen Sitz im ehemaligen Reichsgericht gefunden hat.
Am Nachmittag wurde noch das Stasi-Unterlagenarchiv in der ehemaligen Zentrale des
MfS besucht. Der Tagesklang fand in Auerbachs Keller statt.
Der Freitag erhielt eine ganz andere Ausrichtung. Er sollte dem weiteren
Zusammenwachsen der Partnerschaft dienen. Mit Tretmobilen wurde der Cospudener
See umrundet. Die Fahrgemeinschaften waren gemischt besetzt und es machte allen
Spaß. Unterwegs wurde dem Bistumsturm ein Besuch abgestattet. Wer die 180 Stufen
erklommen hatte, wurde mit einem wunderen Blick auf Leipzig und seine Umgebung
belohnt. In der Ferne war z. B. das Völkerschlachtdenkmal zu entdecken. Der
Cospuener See ist ein ehemaliger Braunkohlebergbau der renaturiert worden ist und
heute eines der Naherholungsgebiete von Leipzig darstellt.
Am Abend feierte man ein gelungenes Treffen der Reiseteilnehmer aus den drei
Partnerstädten im Brauhaus Napoleon. Alle waren sich einig, Leipzig ist eine Reise
wert.
Am Samstagmoren hieß es Abschied nehmen, Jedoch mit der Gewissheit sich im
nächsten Jahr wieder zu sehen, um 30 Jahre Partnerschaft zwischen Dzierżoniów und
Bischofsheim zu Feiern.
Reise nach Mâcon am 6. Mai 2019
Am frühen Morgen des 6. Mai starteten 33 Bischofsheimer und 3 Engländer aus der
Partnerstadt Crewe & Nantwich gemeinsam in die Partnerstadt von Crewe & Nantwich
Mâcon, wohin weitere 6 Engländer direkt anreisten. Nach einem ersten Picknick an der
französischen Grenze ging es frisch gestärkt weiter nach Nancy. Die Stadt und ihre
Sehenswürdigkeiten würden mit einer kleinen Straßenbahn besichtigt. Besonders
sehenswert ist der Platz Stanislas mit seinem einzigartigen Gebäudeensemble..
Weitere Sehenswürdigkeiten sind u. a. der wunderschöne öffentliche Parque de la
Pépinière und die Basilika Saint-Epvre. Weiter ging die Fahrt nach Mâcon, wo mitten
im Herzen der Stadt mit dem Hotel Bourgogne das Ziel erreicht wurde. Nach der
Zimmerverteilung klang der Tag mit einem gemeinsamen Abendeseen im Restaurant
Epikure aus.
Gruppenbild aller Teilnehmer
Im Mittelpunkt des nächsten Tages standen die beiden Städte Dijon und Beaune an.
Unter der fachkundiger Führung unseres sehr guten Reiseführers Monsieur André, der
uns die gesamte Zeit über begleitete, startete am Place Darcy die Stadtführung, in
deren Verlauf die Markthallen, die Basilika Notre-Dame, der Herzogsplast mit dem
Museum für Moderne Kunst und dem Theater, der Kathedrale Saint-Benige und der
Eglise Saint-Michel besucht wurden. Nach dem offiziellen Programm konnte in der noch
zur Verfügung stehenden freien Zeit die historische Altstadt erkundet werden.
Ein weiteres Juwel in der Altstadt von Beaune, die eine Führung Wert war, ist das
Hôtel-Dieu, ein ehemaliges Hospital aus dem 15. Jahrhundert, das bis weit in die
Neuzeit in Betrieb war. Des Weiteren wurde auch die Basilika Notre-Dame de Beaune
besucht. Darüber hinaus bestand noch die Zeit, die Altstadt mit ihren vielen
Sehenswürdigkeiten selbst zu erkunden.
Im Mittelpunkt des Dienstags stand der Besuch der Region Beaujolais und ihres
Weines. Das französische Weinbaugebiet Moulin à Vent ist eines der zehn Crus des
Beaujolais. Seinen Namen erhielt es nach der gleichnamigen Mühle. Bei einer
Weinprobe im Chateau Portier wurden 2 Beaujolais Blanc (Chardonnay Rebe) und
mehrere Rotweine verkostet. Damit der Weingeist niemanden zu sehr in
Schwierigkeiten bringt, wurden auch kleine Häppchen dazu gereicht. Anschließend ging
die Reise weiter zum größten Museum zum Thema Wein, dem Hameau de Vin Deboeuf
in Romanèche-Thorins. Der Hameau du Vin bietet eine Fülle von Kunstschätzen,
Kunsthandwerk, die zum Träumen verleiten und die Fantasie anregen. Auch konnten 2
Weine verkostet werden am Ende der Besichtigung.
Der Mittwoch gehörte der Region Mâconais. Schwerpunkte waren zum einen das
Weingut Château de la Greffière und der Besuch der Festung Château de Berzé.
Zunächst wurde u. a. die romanische Kirche in Saint-Madeleine Charnay-Les-Mâcon
besucht. Weiter ging die Fahrt entlang der Weinstraße durch die berühmte Weinlagen
der Orte Solutré-Pouilly und Fuissé zu Füßen des Kalkfelsen von Solutré zum Weingut
Chateau de la Greffière, wo uns eine ausgezeichnete Winzervesper und eine
Weinprobe erwartete. Gut gestärkt ging es weiter zur Festung Château Berzé aus dem
13. Jahrhundert, wo eine Führung stattfand.
Am Donnerstags stand als erstes der Besuch des geistlichen Führungszentrums im
frühen Mittelalter auf dem Programm: der Abtei Cluny. Gegründet wurde Cluny 910 als
Benediktinerkloster durch Wilhelm I. Herzog von Aquitanien und Graf von Mâconnais.
Das Kloster selbst wurde unter den direkten Schutz des Papstes gestellt. Cluny war mit
187 m Länge die größte Kirche bis zum Bau des Petersdoms. Heute kann man die
Größe nur noch erahnen, da nur noch etwa 10 % des gewaltigen Bauwerks als
Fragmente erhalten sind. Im Anschluss wurde Taizé besucht. Taizé ist insbesondere dadurch bekannt geworden, dass dort ökumenische Jugendtreffen stattfinden im Sinne
des Gründers Roger Schutz.
Nach so vielen geistlichen Eindrücken wandte sich die Reisegruppe wieder weltlichen
Dingen zu mit dem Besuch einer Trüffelfarm in Mont. Der Hausherr erläuterte die
Trüffelzucht und lies seinen Hund Trüffel suchen. Verkosten konnte die Gruppe die
ausgezeichnete Trüffelbutter zusammen mit einem ausgezeichneten Rotwein. Den
Abschluss des Tages bildete ein Besuch des Château Cormatin das im Stil der
Renaissance gebaut ist. Der Reichtum und Prunk des Ensembles spiegelt die
französische Kunst der 1630er Jahre wider, die in Cormatin – im Gegensatz zu Paris –
die Jahrhunderte unbeschadet überstanden hat.
Der Freitag begann mit einer Führung durch Mâcon. Bernard André, unser fachkundiger
Führer, zeigte der Gruppe die Sehenswürdigkeiten seiner Stadt. Die Führung begann
am Place de Paix mit dem Monument für die Gefallen beider Weltkriege, dem Hôtel de
Dieu – einem Krankenhaus – und der im neoklassischen Stil erbauten Kathedrale. Sie
wurde mit Hilfe von Geldern Napoleons finanziert, wurde aber von der Bevölkerung
nicht angenommen. Vorbei am ehemaligen Urselinenkloster .- heute ein Museum – das
nachmittags besucht wurde, ging es zur Uferpromenade an der Saône die nach dem
Abriss der Stadtmauern neu gestaltet wurde. Weiter ging es zu einer Besonderheit, dem
Maison de Bois, das in seinem Unterteil sehr aufwändige Holzarbeiten aufweist. In
Europa gibt es nur noch zwei weitere Exemplare z. B. das Maison Kammerzell in
Straßburg. Die Stadtführung endete am Rathaus der Stadt, einem ehemaligen
Herrenhaus des Grafen von Montrevel. Gegenüber dem Rathaus steht die Kirche Saint-
Pierre, die die Bürger im neoromanischen Stil im 19. Jahrhundert erbauten, da ihnen
ihre Kathedrale nicht gefiel.
Am Abend fand ein Empfang im Rathaus an. Die Beigeordnete Marie Paule Cervos,
zuständig für Stadtmarketing und Partnerschaften begrüßte die englischen und
deutschen Gäste. Sie gab eine kurzen Überblick über Macon und zeigte die wichtigsten
Räume des Rathauses. Im Grande Salle fand nach den Ansprachen von Madame
Corves, dem Vorsitzenden des Partnerschafts-Komitees Francois Sauzet (Mâcon),
Clive Mosby (Crewe & Nantwich) und Hugo Berg (Bischofsheim) die Übergabe der
Gastgeschenke statt. Tenor der Ansprachen, insbesondere bei Monsieur Sauzet war,
dass Europa nur dann zusammenfindet und einen starken Zusammenhalt und damit
eine gute Zukunft hat, wenn die Menschen den guten Willen haben Europa zu tragen.
Grundlage dafür seien die Partnerschaften und die Freundschaft der Menschen in ganz
Europa, die nationale Egoismen überwinden.
Danach ging es in den Jazzkeller, wo die Gäste mit regionalen Spezialitäten bewirtet
wurden. Zur Unterhaltung wurde der Lokalität entsprechend von den Musikern Jazz
geboten. Am Ende eines sehr schönen Abends sang die Bischofsheimerin Karin
Wehner zusammen mit der Jazzband. Alle waren sich einig, dass sie sehr schöne
Stunden verbracht haben. Mâcon war eine Reise wert.
Am Tag der Abreise konnte der Markt am Ufer der Saône besucht werden. Viele
Spezialtäten wurden für das Picknick auf der Heimreise aber auch für private Zwecke
eingekauft. Kurz nach 11:00 Uhr hieß es Abschied nehmen. Bernard André unser
wunderbarer Reiseführer verabschiedete die Reisegruppe und alle dankten ihm noch
einmal für seine exzellenten Führungen. Die Rückreise – unterbrochen von einem
Picknick mit den auf dem Markt erstandenen Spezialitäten – Verlief reibungslos und so
konnte Bischofsheim wie vorgesehen am frühen Abend erreicht werden. Allen
Verantwortlichen sei Dank für das gute Gelingen der Fahrt. Unserem Fahrer Michael
von der Firma Müller sei auch gedankt, hat er uns doch sicher überall hingebracht, auch
wenn das auf kleinen Nebenstraßen nicht immer leicht war. Eine gelungene und schöne
Reise ist zu Ende.